Die Szekula-Familie von Briefmarkenhändlern

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Diese Website ist den in Ungarn geborenen Briefmarkenhändlern Béla, Géza, Eugen und Frank Sekula gewidmet. Jeder von ihnen betrieb sein eigenes Briefmarkengeschäft mit Schwerpunkt auf internationalem Briefmarkenhandel, angetrieben wohl eher vom Sinn fürs Geschäft als von einer besonderen Neigung zur Philatelie. Alle vier nahmen die Schweizer Staatsbürgerschaft an und waren jahrelang nebeneinander in Luzern ansässig. Insbesondere Bélas Geschäftsideen lösten während seiner Karriere mehr als einen Skandal aus. Und dennoch – ohne die Sekula-Brüder wäre die Geschichte der Philatelie wohl deutlich ärmer.

Frank Sekula



Brief — 18. September 1923

Während der Hyperinflation in der Weimarer Republik wurde es für die Reichsdruckerei in Berlin immer schwieriger, bei der Produktion neuer Briefmarken mit den sich ständig ändernden Postgebühren Schritt zu halten. Infolgedessen wurden aus der Not heraus lokal produzierte Gebührenzettel (auch Lokalausgaben genannt) amtlicherseits genehmigt und waren somit frankaturgültig. Allerdings ergriffen auch einige Händler die Gelegenheit und produzierten ihre eigenen Klebezettel. Die Brüder Sekula arbeiteten als Empfänger echt gelaufener Belege mit diesen Händlern zusammen bei der Kreation philatelistischer Sammlerstücke.

Der nachfolgende Brief wurde am 18. September 1923 in Braunschweig, Deutschland, abgeschickt und erreichte New York City am 3. Oktober 1923. Er ist portogerecht frankiert mit 200.000,- Mark für einen Auslandsbrief bis 20g plus 75.000,- Mark für das Einschreiben. Die verwendeten Gebührenzettel wurden vom Briefmarkenhändler Walter Behrens, Braunschweig, privat produziert und für ca. zwei Wochen unbeanstandet von der Post transportiert. Siehe auch den gleichen Beleg an Béla Szekula in Luzern.
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